Samstag, März 10, 2007

StVO? - Verkehrsbeobachtungen in Singapur

Hey, nicht das es in Singapur im Strassenverkehr sehr chaotisch zugeht. Nein, das nicht - aber ein paar merkwürdige oder zumindest für uns Deutsche doch zum Kopfschütteln verführende Beobachtungen kann man schon machen. Und dabei meine ich nicht, dass man hier in Singapur auch auf der 'falschen' *grins* Seite fährt... Das hat mich schon eine gewisse Zeit der Gewöhnung gekostet, bis ich nicht mehr zur falschen Seite geschaut habe, als ich die Strasse überqueren wollte... Selbst motorisiert war ich hier noch nicht unterwegs. Habe mich bis dato immer nur von Taxi, MRT oder Bus chauffieren lassen ;).
Aber nun zu einigen Beobachtungen, die mich schon stutzen lassen haben... Zum einen scheint es hier erlaubt, dass Personen auf Ladeflächen mitgenommen werden dürfen, was meines Wissens nach in Deutschland nicht erlaubt ist (hoffentlich muss ich die Fahrerlaubnis nicht noch mal machen, wenn ich hier nur Stuss erzähle *schluck*). Aber dem nicht genug... diejenigen, die da mitfahren (meist Bauarbeiter), sind auch in keinster Weise gesichert und sitzen zum Teil auf Gegenständen, die da transportiert werden... Sollte es regnen, halten sie sogar noch einen Schirm in der Hand! Oje....
Zweiradfahrer pflegen hier Jacken verkehrt rum überzuziehen, um sich vor Wind und vielleicht auch vor Regen (?) zu schützen. Das sieht schon sehr komisch aus. Hinten am Rücken sind die Jacken natürlich offen.
Und was das Schärfste ist... Kinder sitzen oft vorne, während Mama hinten Platz zu nehmen hat. Und obendrein sind sie auch - egal ob vorn oder hintesitzend - nicht angeschnallt und spazieren teilweise im Auto rum. Definitiv hat man in Singapur auch die Anschnallpflicht, aber einige scheinen diese noch nciht so ernst zu nehmen. Übrigens wird hier in Singapur der Fahrer bestraft, wenn der Beifahrer nicht angeschnallt ist! Wer ist das eigentlich in Deutschland?
Ja und dann ist es hier auch nicht so sehr Gang und Gebe, dass man hier seine Spur hält - fahren auf dem Trennstreifen ist scheinbar ein Sport *schmunzel*. Achso, Blinker ausschalten, wenn man ihn nicht mehr braucht??? Warum auch, lieber warten bis man ihn sowieso wieder benutzen muss... ;)
Und wer einmal in Singapur ist oder auch schon war, dem werden die gelben Rechtecke mit einem Kreuz vor Ausfahrten und auf den Kreuzungen auf(ge)fallen (sein). Denn hier ist es strengstens verboten, auf der Kreuzung oder vor Ausfahrten stehen zu bleiben. Dir Grundregel lautet: Don't stay in the box! Ansonsten gibt es eine der vielen Strafen ;)

Dienstag, Februar 27, 2007

Ein Wochenende in Kuala Lumpur

Ende Februar habe ich die Chance wahrgenommen, ein kurzes Wochenende in Kuala Lumpur (KL) zu verbringen.

Freitag mit Tiger Airways vom Budget-Terminal in Singapur abgeflogen. Den Unterschied zu den 'normalen' Fluggesellschaften merkt man schon deutlich... keine Sitzplatzzuweisung (first come, first serve - der Erste mahlt zuerst), deshalb auch anstehen, wenn man einen guten Platz haben will, wenn Getränke gewünscht, muss man die im Flugzeug selbst bezahlen etc.. Aber wer also mal low budget in Asien fliegen möchte, der kann das entweder mit Tiger Airways oder auch Jet Star tun. Silk Air wäre eine dritte Alternative.

Neben fliegen, was ca. 1 Stunde dauert (plus die übliche Zeit, die man früher da sein muss), kann man auch auch mit dem Bus oder mit der Bahn fahren. Die Bahn wird von KTM betrieben, der malaysischen Eisenbahngesellschaft. Tickets sind gegenüber der DB sehr erschwinglich. Allerdings bezahlt man in Singapur den doppelten Preis verglichen zum Preis, wenn man die Tickets in Malaysia abholt. Eine Schweinerei, wie ich finde, aber das sind wahrscheinlich immer noch Überbleibsel der alten Rivalität.

Der Flughafen in KL ist sehr weit ausserhalb der Stadt - mit dem Auto geht es vorbei am F1-kurs von Sepang und die Fahrt dauert fast eine ganze Stunde. Habe aber wenigstens einen freundlichen Taxifahrer ausmachen können, der mich etwas günstiger als für den scheinbar normalen Tarif in die City gebracht hat.


Hatte mich im Mandarin Oriental eingequartiert - man gönnt sich ja sonst nichts :P. Das Hotel ist direkt neben den Twin-Towers oder auch Petronas-Towers genannt. Auf deren Brücke hat man ja damals Szenen vom Film 'Verlockende Falle' mit Sean Connery und Catherine Zeta-Jones gedreht...


KL ist nicht sooo spektakulär. Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft, aber es war ok. Es ist gegenüber Singapur schon deutlich schmutziger. Aber man hat es mal gesehen...

In der Einkaufsgalerie, die gleich neben den Twin Towers ist, konnte ich dann auch noch ein paar Drachentänze verfolgen... Die dortigen Geschäfte wurden mit den Drachentänzen für das neue Jahr gesegnet und haben auch Mandarinen als ein Symbol für Wohlstand usw. bekommen.


Ein paar Bilder zu KL könnt ihr hier sehen.

Donnerstag, Februar 22, 2007

Ein Schweinejahr oder auch Chinese New Year


Wie bereits schon erwähnt, leben die Chinesen nicht nur nach unserem gregorianischen Kalender, sondern folgen auch dem sogenannten Lunisolarkalender, der sich aus Sonnen- und Mondkalender zusammensetzt. Deshalb feiern sie auch mehrmals Neujahr und um ehrlich zu sein, scheint mir es so, als ob Ihrem chinesischen Neujahrsfest mehr Bedeutung zukommen lassen. Wo eben die Wurzeln liegen...
Tja, und da Erde und Mond sich nun nicht nach arithmetischen Vorschriften im Weltall bewegen, verschiebt sich dieses Neujahrsfest ein wenig von Jahr zu Jahr, aber es findet immer so zwischen Ende Januar und Ende Februar statt. Dieses Jahr war es der 18./19. Februar und das wird natürlich auch in Singapur gefeiert, da die Chinesen hier nun mal die größte Volksgruppe ausmachen. Generell brauchen die Singapurianer sich nicht beschweren... auch das indische und malaysische Neujahrsfest sind Feiertage, wie auch andere religiöse Feiertage werden hier alle gefeiert.
Und da diesem Sonnen- und Mondkalender auch die Tierkreiszeichen zugrunde liegen, wird hier quasi zu jedem Jahreswechsel ein neues Tier 'gehuldigt'. Dieses Mal konnte man an allen Ecken und Enden schöne rosafarbene Schweine sehen ;). Denn nach dem 'Hunde'jahr haben wir jetzt das Jahr des Schweins.
Die Feierperiode weilt ganze 15 Tage, wobei natürlich nicht alle dieser Tage offizielle Feiertage sind ;). Aber während dieser Tage gibt es zum Beispiel auch einen Tag, an dem alle noch mal Geburtstag haben und feiern. Mit dem gregorianischem, dem Lunisolarkalender und dem speziellen Tag während dieser Festwochen feiern die Chinesen also DREIMAL (!) Geburtstag im Jahr. Da kannst Du als Elternteil nur froh sein, dass wir einfach nur einem Kalender 'unser Eigen' nennen :P,
Neben dieser Besonderheit gibt es noch diverse Bräuche, die immer noch gepflegt werden...
  • alles ist in Gold und Rot dekoriert - Rot symbolisiert Glück und Gold Kraft & Macht
  • es ist Brauch, vor dem Neujahrsfest zum Friseur zu gehen und auch noch vor Mitternacht zu duschen, um sozusagen gereinigt das neue Jahr zu beginnen
  • man kauft sich neue Sachen (vorzugsweise rot), die man anzieht, um ins neue Jahr zu feiern
  • alle Schulden sollten, bevor man ins neue Jahr startet, beglichen werden
  • bei Besuchen beschenkt man sich mit chinesischen Mandarinen/Orangen - dabei muss es aber immer eine gerade Anzahl sein (und ja keine westlichen Mandarinen, mit denen es Tom versucht hat, als er zu einem Arbeitskollegen eingeladen war *hahaha*)
  • wenn man seine Verwandten und Bekannten besucht, ist es üblich, dass man ein allen noch nicht verheirateten Familienmitgliedern - und seien sie auch noch so alt - ein kleines rotes Päckchen mit Geld überreicht, das 'Hong Bao' genannt wird
  • am 7. Tag der Feierlichkeiten kreiert man einen Salat auf einem grossen Teller oder in einer grossen Schüssel - alle Zutaten werden einfach übereinander gegeben... dieser steht dann auf einem grossen Tisch und alle Feiernden ringsherum mischen dann den Salat zur gleichen Zeit mit den chinesischen Stäbchen durch; aber nicht irgendwie, sondern alle versuchen den Salat dabei so hoch wie es geht in die Luft zu 'werfen' und wünschen sich dabei gute Dinge für's neue Jahr... je höher, desto mehr Glück und Wohlstand wird einem wiederfahren! Das ganze wird auch 'Lo Hei' genannt.

Alle diese Bräuche sind darauf gerichtet, das Alte hinter sich zu lassen und mit frischer Kraft nach vorn zu schauen, in der Hoffnung, Glück und Wohlstand zu finden.